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Möwe
  • AutorenbildPrisca Santschi

Spiegelbild

Aktualisiert: 20. Aug.

Ein Spiegelbild ist das, was ich glaube zu wissen, was ich sehe, es aber nicht das ist was es wirklich ist. Sind es die Taten oder die Worte, welche uns zu besseren Menschen machen? Sind es die nicht gelebten Träume, welche uns traurig stimmen? Ist es die zu kurze Zeit, welche wir Menschen geschenkt haben, welche viel zu früh von uns gegangen sind? Sind es Erinnerungen welche uns zu dem machen was wir heute sind? Sind es die nicht eingehaltenen Versprechen, welche wir heute bereuen? Sind es die Stunden an denen wir vergessen haben «Danke» zu sagen, die uns heute Wehmütig machen? Ist es die Erinnerung die uns daran hält weiter zu gehen, es besser machen zu können?


Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht

Ein jeder von uns hat eine Art Erziehung genossen, jeder von uns hat Erfahrungen gemacht, Misserfolge wie auch Erfolge erlebt, wir sind das Ergebnis von dem was uns mitgegeben wurde und das was wir daraus machen, jeden Tag aufs Neue. Eine Wahl zu haben ist nicht immer die Entscheidung von uns allein, vieles spielt nebenher eine grössere oder kleinere Rolle, wir werden beeinflusst vom Umfeld. Der Anteil, welcher am Ende für uns übrig bleibt ist wohl die Summe die sich runterbricht auf das eine Prozent. Die Gefühlswelt, welche uns in diesem Prozess begleitet, lassen sich nicht kontrollieren oder am Ende leicht herunterbrechen, sie sind da, formen und gedeihen mit. Wir wachsen, werden älter, reicher an Erfahrung, die Erlebnisse formen unsere Geschichte. Sie zeigen uns auf welche Stärken und Schwächen vorhanden sind. Am einfachsten wäre also, klare Unterschiede erkennen zu können, keine Mischware zuzulassen, also nur den Ast Stärken ausbauen und nach Möglichkeiten die Schwächen ignorieren. Wir könnten jeden Tag aufs Neue Performen und würden kaum brechen…


ABER

…wenn die Schwächen nicht wären, wir diese nicht in Betracht ziehen würden, dann könnten wir nicht wachsen, denn an der Schwäche können wir die Stärke messen, nur diese leitet uns an. Stelle ich mich meinen Schwachstellen und lerne meine Stärken dort einzusetzen, dann lerne ich das Wachstum meiner selbst kennen und kann mich weiterentwickeln. Zu erkennen, dass Schwäche meine eigentliche Stärke ist, wird mir am Ende helfen das perfekte Spiegelbild zu sein.


there is magic everywhere, but you have to believe it to see it.

if you believe in love, you will see love. if you believe in good, you will see good. if you believe in possibilities, you will see possibilities.

we are what we believe!


Ein Spiegelbild sollte in jedem Fall meine Stärke transportieren. Ich suchte nach Wegen, ich suchte nach Antworten und habe mich immer daran ausgerichtet, dass ich weiterkommen will. Ich wollte nicht mehr dieselben Fehler machen wie früher, ich wollte nicht immer wieder dieselben Misserfolge einstecken und ich wollte mich von allem abwenden, was mir nicht gut tat. Dies nur ein kleiner Auszug aus meinen Hirnwindungen, welche ich nicht mehr haben wollte. Trotzdem, Jahre später finde ich mich noch immer in diesem Karussell voller Misserfolge, Enttäuschungen, Tränen, Blockaden, stehenbleibend im Sumpfgebiet.

Boring

Ich habe doch so vieles gelernt, ich habe mich weiterentwickelt und bin älter und reifer geworden – dachte ich! Nur weil ich weiss, wie man laufen kann, die Schuhe bindet, wo oben und unten ist, heisst das noch lange nicht, dass ich weiss wie.


Sich den Dingen stellen, über welche man immer wieder stolpert, Mut haben sich neu zu erfinden, Altlasten abzulegen und neue Wege einzuschlagen. Das heisst nicht nur ins Kalte Wasser springen, sondern auch die Augen den neuen Perspektiven zuwenden.


Sich auf Dinge einlassen, welche sich anders anfühlen, sich von dem Abheben was wir bisher kannten, sich den Schwachstellen zuwenden und um es bildlich auszudrücken – sie umarmen und darauf vertrauen, dass sie an Stärke gewinnen.


Ich habe gelernt zu Mauern und glaubt mir, ich könnte eine Doktorarbeit darüberschreiben. Denn alles was mich je verletzt hat habe ich mit einer Mauer geschützt. Je tiefer die Verletzung, je höher und breiter die Mauer. Ich bin sozusagen umringt von diverse Amphitheater, nur stehen meine nicht in Rom oder Griechenland sondern viel mehr direkt um meinen Torso.


Der ganz normale Wahnsinn im Leben beginnt: Schlechte Erfahrung - Stein um Stein wird gemauert. Gute Erfahrung - Stein bleibt, Erinnerung wird vorerst als «gut» abgespeichert. Weitere gute Erfahrung – Stein fällt, die Mauer wird kleiner. Neue schlechte Erfahrung – Stein um Stein wird gemauert.


So wiederholt sich das bei jedem Akt in unserem Leben. Die Last wird grösser. Manchmal vergessen wir sogar wie es wäre mit leichtem Gepäck zu sein. Nie wieder reissen wir die kompletten Mauern ab, weil wir schon im Voraus Angst haben, dass es wieder weh tun könnte. Ein furchtbarer Teufelskreis, denn dieser hindert uns beim Wachsen. Die Steuerzentrale (das Gehirn) nimmt die Daten auf, verarbeitet sie als Erfahrung in Gut und Schlecht und am Ende bleibt eine Störung zurück, welche uns in dieser Spirale gefangen hält. Es entstehen sogenannte Trigger, egal wer oder was an uns herangetragen wird, erleben wir etwas, so wird die Steuerzentrale davon erfahren und diese in Gut oder Schlecht werten – ist es schlecht, dann wird weitergemauert, ist es gut, dann vergessen wir die Steine von der Mauer zu nehmen, weil wir in der Erwartungshaltung auf Abwehr gepoolt sind.


Oftmals wissen wir gar nicht mehr, warum die Reaktion in unserem Körper so ist wie sie ist. Wir haben uns in den Jahren also viel zu sehr mit unseren Stärken beschäftigt und ganz vergessen was es heisst in der Schwäche und im Guten mit sich zu sein. Wir sollten lernen darauf zu vertrauen, dass wir am Ende der Dirigent unserer selbst sind. Klar, wir können nicht beeinflussen was an uns herangetragen wird, aber wir können beeinflussen, wie es bei uns ankommt und welches Gewicht es erhalten soll.


Und dann kam das Spiegelbild!

Ich beeinflusse, was ich sein will, nicht andere da draussen! Ich bin das Spiegelbild was ich sein will. Wenn mein Gegenüber mir seine «Schwächen» aufzeigt, warum soll ich dann also die meinen Spiegeln? Das würde ja bedeuten, dass ich das Schlechte was an mich herangetragen wird unterstütze und befürworte! Lasse ich mein Gegenüber also in meinen Spiegel schauen, dann bestimme ich was zu sehen ist – das Gute, das Starke, das Schöne – und vielleicht gelingt es mir genau damit meine Ängste (also Schwächen) in Vertrauen umzuwandeln und die schlechten Erfahrungen des Gegenübers in Stärken, welche aus seiner eigenen Schwäche geformt werden. Eine Win-Win-Situation also. Ein Spiegelbild ist also etwas das ich spiegeln möchte. Etwas das ich vorleben will, etwas das mir die Möglichkeit gibt mich zu entwickeln, denn heute sehe ich ein Spiegelbild meines Gegenübers anders, wenn ich sozusagen immer das Gegenteil von dem tue, was der andere tut, dann werde ich wachsen, mich in Gedanken dem Inneren stellen und so meine teuer erarbeiteten Amphitheater einreissen können.


Ich will sie nicht, denn am Ende werde ich aus diesem Leben nicht lebendig herauskommen. Aber ich habe die Chance ein Leben zu leben, welches mich bereichert, in dem was ich tue und mit dem was mir zur Verfügung steht.

Die Schuhe binde ich heute immer noch wie gewohnt, auch weiss ich genau wo meine Stärken und wo meine Schwächen liegen, aber ich habe mich bewusst dazu entschieden diesen einen Weg mit neuen Herausforderungen zu gehen.


Dein Spiegelbild ist also heute und jeden neuen Tag mein Glück!


Für diese Einsicht bedanke ich mich bei meinem geliebten Spiegelbild - my Love!


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