Die Reise beginnt!
Morgen geht es los. Ich merke die Unruhe in mir, mache mir tausend Gedanken und hinterfrage mein Handeln und mein Tun wohl seit Monaten "ist dieser Schritt wirklich richtig? Tue ich ihr auch einen Gefallen? Vermenschliche ich meinen Hund zu sehr? Was wenn es ihr danach schlechter geht? Was wenn sie das alles gar nicht will?"
Als Nacho im April das erste Mal einen kleinen "Unfall" hatte, als sie von einem kleinen Waldstück auf den Weg runter sprang, quitschte (so laut, dass es durch March und Bein ging) und liegen blieb, zeigt sie immer wieder an wenn sie Schmerzen hat. Wir haben es mit Physiotherapie versucht, haben sie jeden Abend massiert um die Muskulatur geschmeidig zu halten, sie seit da geschont und nicht mehr mit anderen Hunden spielen lassen. Die Spaziergänge fielen viel kürzer aus und wir haben immer wieder versucht mit Schmerzmitteln etwas Linderung in das ganze Geschehen zu bringen. Im April haben wir ein Röntgen gemacht, da war nicht viel zu erkennen, ausser die Vermutung es könnte ein Bandscheibenvorfall sein. Die Tierärzte haben uns vertröstet und gemeint "sie läuft viel zu gut und zeigt kaum Auffälligkeiten, also wird es wohl doch kein Bandscheiben Problem sein..."
Da ich aber von Natur aus ein kritischer Mensch bin, habe ich dem Braten nicht getraut. Ich habe alles daran gesetzt, dass Nacho wieder auf die Beine kommt und möglichst keine Schmerzen mehr haben muss - der Sommer hat uns dabei geholfen (kennen wir wohl alle ein wenig - ab einem gewissen Alter - im Winter sind die Schmerzen in den Gelenken höher wie im warmen Sommer) und Nacho brauchte keine Schmerzmittel mehr. Der erste Wintertag, die erste Kälte und Nacho hat am Morgen wieder angezeigt dass sie Schmerzen hat. Da ich noch Schmerzmittel hatte, habe ich ihr davon gegeben und es ging ihr nach ca. einer Woche wieder besser - unter Schmerzmitteln!
Ich wollte nicht noch einen weiteren Winter haben der so abläuft - sie ist doch noch viel zu jung um sich ständig stillhalten zu müssen! Ein MRI/CT musste her, ich will endlich wissen was da hinten im Rücken los ist. Und nun haben wir Gewissheit: Hoher Verdacht auf einen chronischen Bandscheibenvorfall. Läsion auf Höhe zwischen des 1. und des 2. Lendenwirbels auf der rechten Seite.
Der Arzt meinte: "Wenn sie operieren, dann wird sie danach keine Schmerzen mehr haben" das waren die entscheidenden Worte! Klar, ich habe mich umgesehen nach Alternativtherapien, ohne operieren zu müssen!
Und da ist es also, das neue Kapitel!
Wir haben uns für diese Operation entschieden - morgen, am 17.12.2020 findet diese statt. Wenn alles soweit gut läuft, darf ich meinen kleinen Fratz am 19.12.2020 wieder abholen. Was danach kommt, wie der Weg weitergehen wird, das wissen wir nicht. Ich versuche meine Angst im Zaum zu halten, versuche Vertrauen aufzubauen in diesen Schritt und hoffe sehr, dass sich Nacho danach wieder schmerzfrei in ganz viele Abenteuer stürzen kann.
Es fällt mir schwer, sehr sogar. Ich gehe diesen Weg, weil er der einzige ist, der mir die Möglichkeit gibt ihr die Welt zurück zu geben, die sie sich verdient hat. Ohne Leine und mit aller Freude wieder in der Weltgeschichte rumtanzen zu können. Lange Spaziergänge mit viel Freude erleben zu dürfen, ohne sich danach 2 Wochen lang kaum bewegen zu können. Und endlich wieder ohne Schmerzmitteln den Tag zu starten. Sie ist stark und wird diese Reise tapfer bestreiten - nun muss ich ihr mit diesem Willen nur noch folgen - dann klappt auch das neue Kapitel auf unserer Reise.
Drückt uns die Pfoten und alles was ihr gerade so zur Verfügung habt - wir können es gebrauchen.
Happy Wuff
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