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  • AutorenbildPrisca Santschi

Damals & Heute!


Vor einigen Jahren hatte ich ein Burnout. Ich war ausgebrannt, ausgepowert und heute stehe ich irgendwie mit halben Hosenbeinen in der Welt. Es hat sich nicht das Problem gelöst, es haben sich auch nicht die Aufgaben minimiert und die Fragen die ich damals schon an die Welt gestellt hatte, die sind auch heute noch da.

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr zu viel Getrunken habt, am anderen Tag aber voll Leistungsfähig sein müsst und merkt, dass die Motorik eures Körpers nicht mehr der eures Gehirns entspricht? Wenn der Kopf etwas denkt, der Körper aber entgegengesetzt diesen was ganz anderes oder zumindest viel langsamer tut?

Burnout wurde zu einem neuen Modewort, jeder wollte es verstehen aber keiner wollte es haben. Ausgebrannt zu sein, ist wie wenn man zu viel von allem hat was andere zu wenig haben. Ich kann nämlich auch ein Boreout haben, weil mich alles langweilt und ich nie auf Touren komme.

Am Ende wollten wir eine Welt erschaffen welche keine Denker, sondern nur noch Zulieferer hat. Eine Welt, welche zu einem Fliessband mutiert, eine Welt welche eine bestimmte Person (eine bestimmte Roboterart) vorne hin stellt, welche dann die diversen Fliessbänder in unterschiedlichen Tempi laufen lässt - so, dass am Ende irgend ein Stück raus kommt, was weiterverarbeitet werden kann.

Es gab sie schon damals, die Macher, die Umsetzer, die nichts Hinterfragenden, aber es gab sie eben auch schon damals, die anderen, die Hinterfrager, die, die wissen wollten warum diese Teile produziert werden müssen und welchen Zweck oder Sinn sie beinhalten. Man hat sie damals aber einfach verbrannt, auf einem Haufen – oder sie vergraben, oder erschossen – sie einfach weggeschafft.

Und heute, heute steckt man sie in eine Klinik, lernt ihnen Achtsam zu sein oder im Takt im Kreis zu laufen, Ruhe zu erkennen, Ruhe zu finden und sie langsam aber sicher aussterben zu lassen – man gibt ihnen Medikamente um sie ruhig zu stellen, damit man mit ihnen arbeiten kann, foltern kann, sie lahm legt um keinen weiteren Aufstand zu erzeugen! Hat man also von damals auf heute etwas gelernt, etwas verändert?

Heute bin ich nicht weniger ausgebrannt, ich bin auch nicht in meinem Denken anders geworden, ich habe einfach gelernt, dass es besser ist in mir selber zu bleiben, in meiner eigenen Welt meine «Formen» zu finden, welche mich nicht mehr für andere schuften lässt. Ich habe gelernt nicht mehr zu hören, nicht mehr zu sehen, nicht mehr zu schmecken und fahre nicht besser damit, aber anders.

Ein Individuum sein zu dürfen bedeutet, dass man sich der ganzen Welt als Versuchskaninchen zur Verfügung stellt. Clever ist also derjenige, der sich nach aussen nicht zu erkennen gibt, dass er «anders» ist, sondern seinen Weg in sich sucht.

Mir kommt Corona da sehr gelegen, weil es denjenigen Menschen aufzeigt was sie verlieren wenn sie weiterhin Soziale Kompetenzen in den Vordergrund stellen. Heute weiss ich, dass meine Leistung besser ist als damals, denn ich fokussiere sie auf das wesentliche in meiner Welt.

Am Ende gewinnt sowieso der andere!

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